Festivals und Reihen

Unser Antrag von Mitte 2019 bei der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Förderprogramm „Spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen ein- und zweijährig“, der abgelehnt wurde, dessen Inhalte wir aber dennoch in fast allen Punkten umgesetzt haben. 

Der „Dorfplatz POP“ im Florakiez Pankow

Wilde 13 Festival | Unpluggedival | Unpluggedival de Luxe | Unpluggedival Sketches – Veranstaltungen für ein ganzes Jahr auf dem und um den „Dorfplatz POP“ im Florakiez, Berlin-Pankow

Worum es geht:

Das Unpluggedival mit seinen Ablegern wurde bisher ermöglicht durch das Engagement und durch die Förderung Einzelner, durch die Bereitschaft Vieler, ohne Festgagen aufzutreten, und durch die Gastfreundschaft der Veranstaltungsorte. Wir wissen, dass Musik ein Geschäft ist. Wir wissen auch, dass es einen Diskurs gibt: Berufsmusik und „der Wert der Musik und des Spielens“ versus „Musik ohne Festgagen, gegen Spenden, für ein Essen, für Getränke und für einen guten Abend“.

Wir nehmen diesen Diskurs an. Wir haben gute Gründe dafür: Musik ist immer wertvoll, egal wie gut oder auch nicht bezahlt. Musik ist eigentlich unbezahlbar: … für den Augenblick, wenn sich jemand beim Zuhören einfach mal kurz gut aufgehoben fühlt, … wenn ein Rhythmus vielleicht auch nur für wenige Takte die Lasten des Alltags trägt, … wenn sich Gesang und Gitarre, Klavier und Stimme, Bassist und Drummer, oder Geige und welches Instrument auch immer für einen Augenblick ineinander verlieben, weil sie sich gespielt und gehört fühlen, … wenn sich alle einfach mal zuhören, zur Ruhe kommen und mit sich und der Musik sind. Wir wollen das Erreichte im Kiez, in unserem Dorf etablieren. Zugänglich machen. Nachwuchs fördern. Kontakte, Bühnen und Begegnungen schaffen.

Wer wir sind:

Andreas Gerts und Thomas Leisner leben und arbeiten im Florakiez. Beide lieben Musik, spielen selbst in diversen Bands und bei Musikprojekten mit, mal laut, mal leise, und verbinden lokale Gegebenheiten und Strukturen mit den Möglichkeiten, Live-Musik niedrigschwellig vor Ort zu realisieren. Dass Beide langjährige und leidenschaftliche Schlagzeuger bzw. Percussionisten und Cajón-Spieler sind verbindet sie und sorgt für das richtige Tempo und einen guten Rhythmus.

Andreas Gerts

  • Studium „Soziale Arbeit” in Berlin und Weiterbildung zum systemischen Supervisor, Organisationsberater und -entwickler. Als Trommler und Cajón-Spieler in diversen Bands, als Supervisor und Anbieter von Workshops und Kursen in Berlin in eigener Praxis „wortraum“ und zu Hause als Papa von drei Kindern unterwegs.

Thomas Leisner

  • Studium „Visuelle Kommunikation” an der Universität der Künste, Berlin und Studium „Popularmusik – Schlagzeug” an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin, heute Teil der Universität der Künste. Als Musiker mit Bands in Europa unterwegs, als Lehrer und Tontechniker in Berlin im eigenen Studio „Delicious Drums – The Sound Kitchen“.

Was bisher geschah:

Eine Kiezgruppe bestehend aus Anwohnerinnen und Anwohnern aus dem Florakiez hatte 2016 die Idee und den Wunsch, in ihrem Kiez ein kleines Festival zu organisieren. Der mutige Gedanke brauchte zunächst noch einige Zeit, um zu wachsen. So entstand im Sommer 2017 zunächst die Idee, Musik im Rahmen kleiner Konzerte in die Läden rund um die Flora- und Görschstraße zu bringen. Zusammen mit 10 Orten, einigen Sponsoren und über 30 Solisten und Bands fand Ende Oktober 2017 das 1. Unpluggedival mit rund 700 Gästen statt, bei freiem Eintritt und auf Spendenbasis für die Musiker. In Abgrenzung zu bestehenden kommerziellen Festen wie dem „Florakiezfest“ oder dem „Pankefest“ sowie den relativ isoliert und wenig bis gar nicht kooperativ agierenden Machern des „Zimmer 16“ entstand ein völlig neues Format, das aus der Kraft des Kiezes und der Kreativität einiger Menschen einfach und schön funktionierte.

Im Januar 2018 schließlich trauten sich Andreas Gerts und Thomas Leisner nach dem erfolgreichen „Testlauf“ eines Unpluggedival an die Organisation und Durchführung eines Open Air heran: das erste „Wilde 13 Festival“ mitten auf der gesperrten Görschstraße im Florakiez. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Über 600 Menschen besuchten bei freiem Eintritt auf Spendenbasis zwei Open-Air-Konzerte mit insgesamt 12 Bands sowie zwei Satellitenkonzerte in Cafés nach dem Open-Air mit jeweils einem Singersongwriter. Auch das hat funktioniert, so dass mittlerweile verschiedene vielfältige Kiezangebote vor dem gleichen Hintergrund und mit der gleichen Kreativität und Motivation entstanden sind:

Unpluggedival – das lokale Festival (in der kalten Jahreszeit und indoor, dezentral): www.unpluggedival.de (2017, 2018)

  • Wilde 13 Festival, powered by Unpluggedival (in der warmen Jahreszeit und outdoor, zentral): www.wilde-13-festival.de (2018, 2019)
  • Unpluggedival de Luxe, die Konzertreihe (zwischen den Festivals, an verschiedenen Orten): www.unpluggedival.de/category/de-luxe (2018, 2019)
  • Unpluggedival Sketches, die Ausstellung (mit Bildern vom Festival, an verschiedenen Orten): www.unpluggedival.de/category/sketch (2018, 2019)
  • Pankow Open Place, das Konzept im Überblick (Informationen und Kontakt für Interessierte): www.dorfplatz-pop.de (2019)

Was wir für 2020 planen:

Für 2020 planen wir den „Dorfplatz POP“ im Florakiez, mitten in der großen Stadt Berlin: Pankow Open Place – POP weiter zu etablieren und die positiven Resonanzen aus dem Umfeld zu verstärken. Im Unterschied zu herkömmlichen Straßenfesten und Rummelplätzen liegt der Fokus des „Dorfplatz POP” auf Veranstaltungen über das ganze Jahr, bei denen es uns zwar um Kooperationen mit lokalen Persönlichkeiten, Institutionen oder Anbietern geht, die aber immer die Musik in den Mittelpunkt stellen, nicht den Kommerz. Wir möchten deutlich, sichtbar und hörbar machen, dass größtenteils unbekannte musizierende Einzelpersonen und Gruppen aus der Nachbarschaft zusammen mit Bands und Singersongwritern aus „dem Rest von Berlin” gemeinsam Konzerte und Veranstaltungen für den Kiez auf die Bühne bekommen, die von hoher künstlerischer Qualität zeugen, auch wenn die Akteure nicht immer professionelle Musiker sind.

Aspekte der Inklusion sowie der Nachwuchsförderung kommen hier zum Tragen, wobei hier Nachwuchs nicht am Alter, sondern an der Symbiose aus Amateur- und Hobbymusik mit der Professionalität von Berufsmusikern indiziert und festgemacht wird.
Alle Veranstaltungsorte sind barrierefrei zugänglich. Diese Tatsache ist für uns selbstverständlich, wir wollen aber in Zukunft gerade diesen Aspekt in der Bewerbung der Konzerte hervorheben, weil er eben noch immer nicht für Jeden und für Jede selbstverständlich ist. In der Summe ist es uns wichtig, das Line-Up für die Veranstaltungen möglichst vielfältig zu gestalten und gleichmäßig zu verteilen, um somit neue Synergieeffekte für alle Beteiligten zu bewirken.

Die Veranstaltungen sind familientauglich, da sie zum Einen nicht laut sind, zum Anderen finden sie vor allem für die vielen Familien aus dem Kiez direkt vor der Haustür, auf dem „Dorfplatz in der Stadt” und somit in Laufweite, statt. Das gilt insbesondere für die verteilten Locations des Unpluggedival. Für das Wilde 13 Festival planen wir in einem Abstand von ca. 200 Metern zum Bühnenbereich eine temporäre, flexible Kinderbetreuung auf dem angrenzenden Spielplatz. Dabei kooperieren wir mit dem Verein „Dreiradwechsel e.V.“, der seit Jahren flexible Kinderbetreuungs- und Animationsangebote vor allem in Pankow anbietet.

Local Player und Unterstützer der Veranstaltungen:

Elena Jentsch und Katharina Kröner: Sie übernehmen vor dem Festival Aushänge und Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern, sammeln Geschichten aus dem Kiez und kümmern sich um deren Ausstellung / Präsentation auf dem Festival, z.B. in Form von Lesesäulen. Beide sind überzeugte und überzeugende “Dorfbewohnerinnen” und bringen die Leute zusammen: Ein Team von mehr als 20 ehrenamtlichen Helfern für das Wilde 13 Festival 2019 hat so zusammen gefunden und soll weiter wachsen.

Christian Badel von kikifax.com: Christian Badel hat bereits während des 1. Unpluggedival 2017 einen ersten Sketch gezeichnet, eher zufällig, fast unbeabsichtigt. Entstanden ist damals die Idee, mittels der Methode des Urban Sketching die Musikerinnen und Musiker bei ihren Auftritten zu zeichnen. 2018 wurde diese Idee vom Kunst- und Kulturamt des Bezirksamtes Pankow gefördert. Entstanden ist die Wanderausstellung „Unpluggedival Sketches“ mit derzeit 26 gerahmten Bildern. Die Ausstellung kann seit ihrer Eröffnung im November 2018 in der „WunderMusikSchule“ an verschiedenen Orten im Kiez besucht und betrachtet werden. Das Konzept der Wanderausstellung funktioniert, findet Anklang und hilft den Nachklang der Musik in der Nachbarschaft zu erhalten.

Wunder Musik Schule: Die örtliche, private Musikschule beherbergte neben Konzerten der Reihe „Unpluggedival de Luxe“ auch die Wanderausstellung „Unpluggedival Sketches“, die Bilder zeigt, die im Rahmen des 2. Unpluggedival 2018 sowie des 1.Wilde 13 Festivals 2018 entstanden sind. Diese bereits bestehenden Werke sind mittlerweile schon am fünften Ausstellungsort zu sehen.

Das JUP e.V.: Das örtliche Jugendzentrum JUP e.V. ist aus der Szenerie nicht weg zu denken: Bereits im vergangenen Jahr kooperierte das JUP im Rahmen des Festivals, bot ein Essen in ihren Räumen unweit der Bühne und einen Stand in der Festivalstraße an und war darüber hinaus der Ort für die offizielle “After-Show-Party”, mit einem speziell nach Gesichtspunkten der Inklusion ausgesuchten Live-Act sowie DJanes, die nach 22 Uhr spielten und auflegten.

Von Poll Immobilien: Ein lokaler Immobilienbewerter mit einem großen Herz für Kunst und Musik! Er fördert seit 2017 das Unpluggedival und das Wilde 13 Festival und ermöglichte bisher die Deckung eines wesentlichen Teils der Kosten.
Rössle & Wanner: Der Bettenhändler am Ort stellte beim Festival 2018 ein Bett vor die Bühne und war ein Veranstaltungs-Ort beim Unpluggedival: die Gäste lauschten der Musik im Liegen. Rössle & Wanner übernahm außerdem immerwieder kleine Kostenfaktoren, wie zum Beispiel das Catering für die Bands während des Wilde 13 Festivals 2018 oder die Nachtwache.

Lokale Gastronomie, u.a. Die Bürgerstube Eiche: Während des Festivals stellt die lokale Gastronomie nicht nur ihre Speisen und Getränke, sondern auch ein Catering für Künstler/innen, Musiker/innen, Helfer/innen und Unterstützer/innen zur Verfügung.

Café Paula: „Die Paula“, wie sie im Kiez von allen liebevoll genannt wird, ist ein Hotspot für Familien und im Rahmen des Unpluggedival von Anfang an eine zuverlässige Partnerin, Bühne auf kleinstem Raum und Unterstützerin der Musik im Kiez gewesen. Auf sie möchten wir auch im Rahmen der diesjährigen Ideen nicht verzichten. Sie auch nicht! Und: der erste Sketch von Christian Badel fand zufällig im Café Paula statt.

Musiker, Singersongwriter, Bands:

Durch die verschiedenen Veranstaltungen und Festivals ist bereits ein großes Netzwerk von Musikern, Singersongwritern und Bands entstanden. Diese kennen sich mittlerweile nicht nur von den hier beschriebenen Konzerten, sondern darüber hinaus aus weiteren Verabredungen in der Berliner Musikszene. Künstler wie Conor Kilkelly, Giorgio de Palo oder Like.Mint und Liv Summer waren in den vergangenen beiden Jahren und sind regelmäßig auftretende Gäste im Kiez und geben sich mit Künstlern aus dem Kiez die Klinke in die Hand. Man kennt sich im Dorf, musiziert zusammen und unterstützt und bereichert sich gegenseitig. Bislang sind diese Musikerinnen und Musiker Unterstützer des Unpluggedival, weil sie bereit waren und sind ohne Gagen zu spielen. Wir haben von unseren Künstlerinnen und Künstlern ein sehr positives Feedback. Sie fühlen sich gut aufgehoben und betreut. Hauptgrund für eine Förderung unseres Konzeptes ist es aber jetzt, ihnen über eine angemessene Betreuung hinaus auch eine angemessene Gage zahlen zu können.

Die Veranstaltungen konkret | November 2019 bis Oktober 2020

3. Unpluggedival 2019

25. bis 27.10.2019

Nachdem das 2. Unpluggedival 2018 im Vergleich zum Vorjahr schon größer und vielseitiger geworden war stehen für das 3. Unpluggedival 2019 schon jetzt über 20 Orte für die Auftritte von 70 Musiker/innen und Bands fest: Läden, Cafés, Wohnzimmer, Werkstätten, alles ist möglich und denkbar, gerade ungewöhnliche Orte sind gewollt. Das Konzept entspricht bis auf einige Details exakt dem der beiden vorausgegangenen erfolgreichen Unpluggedivals. Auch die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler ist ähnlich vielfältig. Wir freuen uns besonder, dieses Jahr sogar einige Musiker aus dem Ausland bei uns begrüßen zu dürfen und planen einen Austausch mit dem Sofa-Fest, einem Festival mit ähnlichem Konzept auf Mallorca.

Die Idee des Unpluggedival ist im Wesentlichen, dass viele kleine und teilweise ungewöhnliche Orte an den beiden Abenden des Festivals jeweils zwei Konzerte beherbergen, die zwischen den verschiedenen Orten zeitlich versetzt beginnen, so dass das Publikum mit wenigen Schritten von hier nach dort wandern und dabei nicht nur verschiedene Musik, sondern auch vielfältige Räume und Menschen in der Nachbarschaft kennen lernen kann. Die Veranstaltungen haben den Charakter eines Haus- bzw. Wohnzimmerkonzertes, die Musik großteils tatsächlich unplugged oder minimal verstärkt, bei freiem Eintritt, verbunden mit der Aufforderung an das Publikum nach eigenem Ermessen direkt für die Musiker zu spenden. Alle Konzerte finden zu dieser späten Jahreszeit in geschlossenen Räumen statt. In den meisten Fällen sind die Musikerinnen und Musiker aber von der Straße aus sichtbar, so dass auch Menschen, die das Konzept des Unpluggedival noch nicht kennen, überrascht stehen bleiben und sich eingeladen fühlen können.

Abgerundet werden soll die 3. Auflage des Unpluggedival nach den Konzerten am Freitag und Samstag Abend durch ein Brunch am Sonntag Morgen mit leichter Musik und einem gemeinsamen Ausklang für alle an einem der am Unpluggedival teilnehmenden Orte.

Unpluggedival de Luxe in der WunderMusikSchule:

November 2019 bis Mai 2020:

Ein bis zwei Konzert-Abende pro Monat im kleinen und persönlichen Rahmen auf dem Dorfplatz POP: Nur hundert Meter neben der Bühne des Wilde 13 Festivals. Mit unseren Lieblings-Künstlern, die wir schon von den bisherigen Gelegenheiten kennen und vielversprechenden neuen Künstlern, vorwiegend aus Berlin, vorzugsweise aus dem Kiez und immer für den Kiez.

Wilde 13 Festival 2020 auf dem Dorfplatz POP im Florakiez, Pankow:

22.5. bis 24.5.2020:

Den Abschluss des Dorfplatz-Jahres bildet das Sommer-Festival Wilde 13. Eine Open-Air-Bühne auf der Görschstraße: Geplant sind zwei Abende (Freitag und Samstag) mit jeweils 6 Acts auf der Open-Air-Bühne, jeweils einer Satellitenveranstaltung indoor nach dem Open-Air an einem Ort in Laufweite der Bühne. Dazu (am Sonntag) ein musikalisches Brunch auf dem Festivalgelände. Außer der Bühne gibt es noch einen Backstage-, Material- und FP-Bereich und eine Sponsorenfläche. Vor der Bühne gibt es Platz mit Sitz- und Tanzflächen, 8-10 Marktständen mittig auf der Straße (der „Dorfplatz POP“), um den man herumgehen kann, zusätzliche Sitz- und Loungeflächen zum Essen, Trinken, Zuhören und Entspannen an den Ständen bzw. auf den Bürgersteigen. Außerdem eine Fläche für Kinder mit flexibler Kinderbetreuung auf und vor dem Spielplatz, der am „Dorfplatz POP“ anliegt.

Nach dem letzten Konzert auf der Open-Air-Bühne soll wie in den vergangenen Jahren im Jugendzentrum JUP, das an das Festivalgelände angrenzt, eine After-Show-Party mit einem Live-Act und DJs und DJanes aus der LGTB-Community stattfinden. Die Auswahl der Acts wollen wir wieder den Expertinnen und Experten aus dem JUP überlassen. Zum Ausklang des Festivals findet am 24.5.2020 am Vormittag ein Brunch auf der Straße statt, dazu unplugged Musik von 1 bis 2 Acts. Nachbarn sind eingeladen zusammen zu frühstücken und das Erlebte zu besprechen. Alle bringen was mit. Und räumen anschließend ihren Dorfplatz POP gemeinsam wieder auf.

Das Festival soll für Alle und Jeden so barrierefrei wie möglich zugänglich sein, unter den Regeln eines respektvollen, fairen und friedlichen Miteinanders, die wir in unseren Hausregeln definiert haben. Dazu soll auch beitragen, dass kein Eintritt erhoben wird, sondern von einem Team des Festivals Spenden gesammelt und dafür Festival-Bändchen bzw. Buttons verteilt werden. So vermeiden wir den Ausschluss weniger Bemittelter Anwohnerinnen und Anwohner, den Aufwand der Absperrung und das ausgrenzende Bild eines Zaunes, der sich nicht mit dem Konzept des „Dorfplatz POP“ vereinbaren ließe.
Die Festivalbühne an den beiden Abenden würden wir gerne wieder wie bei den vorangegangenen Festivals mit einer Mischung aus unseren bevorzugten Künstlern des Unpluggedival und vielversprechenden neuen Bewerbungen besetzen. Wir werden bei der Auswahl wieder darauf achten, das Künstlerinnen und Künstler aller Geschlechter und Nationalitäten möglichst bunt gemischt sind. Nur beispielhaft hier eine Auswahl der Künstler, die bereits bei uns gespielt haben und in Frage kämen. Weitere Beispiele finden sich auf den Webseiten.

Conor Kilkelly (Irland, Mann), Kati Brien (Deutschland, Frau und Mann), Pankow Dance Society (Kanada, Italien, Deutschland, eine Frau, zwei Männer, Schlagzeugerin und Bassist wohnen „neben der Bühne“ in der Görschstraße), Suzy Va (Deutschland, Frau), Lane of Lion (Deutschland, drei Frauen, ein Mann), Baumwolle (Frankreich, eine Frau und ein Mann), Sebastian Block (Deutschland, Mann), Ukulele Orchester Pankow (gemischte Nationalitäten, überwiegend Frauen), Dani Jané (Spanien, Mann), Hidden Tracks (Deutschland, zwei Frauen, drei Männer, u.a. eine Sängerin und eine Schlagzeugerin), After Hours (Deutschland, Mann und Frau), Liv Summer (Schweiz, eine Frau), Kevin Ray (USA, ein Mann). Für die After-Show-Party im JUP: tba (Auswahl durch JUP, im vergangenen Jahr Lena Stöhrfaktor, Frau).

Worum geht es denn jetzt noch?

Wir wissen immer noch, dass Musik ein Geschäft ist. Wir wissen auch immer noch, das es einen Diskurs gibt: Berufsmusik und „der Wert der Musik und des Spielens“ versus „Musik ohne Festgagen, gegen Spenden, für ein Essen, für Getränke und für einen guten Abend“. Wir nehmen diesen Diskurs immer noch an. Wir haben auch immer noch gute Gründe dafür: Musik ist und bleibt wertvoll, egal wie gut oder auch nicht bezahlt. Musik bleibt unbezahlbar, und sollte gerade deshalb auch bezahlt werden. Um diesem Ziel nicht nur durch unser persönliches Engagement, sondern auch durch eine konkrete, geförderte Finanzierung gerecht zu werden stellen wir diesen Antrag.

Berlin, den 2.6.2019

Andreas Gerts | Thomas Leisner

Dorfplatz POP

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